Jede zweite Frau träumt seit ihrer Kindheit von ihrer Hochzeit und natürlich auch von ihrem Brautkleid. Wenn es dann soweit ist, heißt es: „Die Qual der Wahl“. Denn das Angebot scheint schier endlos groß. Umso wichtiger ist es, sich vorher ein paar grundsätzliche Gedanken über das Outfit zu machen. Unsere Infografik verschafft euch einen Überblick über die unterschiedlichen Stile und zu welchem Figurtyp sie passen.
Und Los geht’s
#1 Welche Figurtypen gibt es?
Jede Frau ist anders gebaut. Egal ob groß, klein, dick oder dünn, man kann grundsätzlich in 5 Figurtypen unterteilen:
- H-Typ (auch I-Typ)
Der H-Typ zeichnet sich durch einen relativ gleichmäßigen Körperbau aus. Brust, Taille und Hüfte bilden dabei gleichmäßige Linien ohne übermäßig große Kurven. Besonders dünne Frauen, aber auch sportliche Frauen haben diesen Figurtyp. - X-Typ (Sanduhr)
Frauen des X-Typs haben einen sehr taillierten Körper. Brust und Hüfte sind deutlich breiter, aber gleichmäßig zueinander betont und heben sich von der schmalen Taille ab. Dieser Figurtyp ist sehr feminin. - A-Typ
Frauen des A-Typs haben meist wenig Brust und dafür eine ausgeprägte Hüfte bzw. einen größeren Po. Frauen, die schnell viel abgenommen haben, sind oft diesem Figurtyp zuzuordnen, da der Hüftspeck am längsten braucht, bis er abgebaut wird. - V-Typ
Für den V-Typ sind besonders große Brüste auszeichnend, während Taille und Hüfte/Po eher schmal sind. Manchmal haben Frauen diesen Körperbau, wenn sie Brustimplantate einsetzen haben lassen und dabei nicht auf Natürlichkeit geachtet wurde. - O-Typ
Vor allem schwangere, aber auch molligere Frauen mit etwas mehr Bauch sind häufig diesem Figurtyp zuzuweisen. Die Taille ist dann manchmal nicht mehr klar zu erkennen und wird ersetzt durch den Bauchumfang.
#2 Welche Schnitte gibt es und wie passen diese zu meinem Figurtyp?
Für jede Frau gibt es das perfekte Brautkleid, soviel ist klar. Aber gefunden werden will es. Und das ist bei so viel Ablenkung nicht immer ganz einfach. Die Figurtypen haben wir uns schon angeschaut, also betrachten wir die Schnitte, die es gibt:
- Prinzessin
Der Prinzessinnen-Schnitt (auch Duchess oder Ballkleid) zeichnet sich durch ein enges Oberteil – meist als Corsage – und einen ab der Taille sehr voluminösen und ausladenden Rock aus. Häufig besteht der Rock aus vielen Lagen Tüllstoff. Je üppiger, desto besser heißt es bei diesem Stil. Und dennoch ist der Schnitt gleichermaßen geeignet für jeden Figurtyp, da er an den richtigen Stellen kaschiert, formt und betont. Aber Vorsicht! Wer es schlicht mag, ist hier nicht richtig. - A-Linie
Der wohl bekannteste, und am häufigsten nachgefragte Schnitt ist die A-Linie. Es gibt sie in zahlreichen Variationen, aber alle weisen im Grunde die gleichen Merkmale auf: Figurbetontes Oberteil und ab der Hüfte sanft aufgehende Rock. Der Schnitt eignet sich gut für Frauen mit kurzem Oberkörper, da die fließende Taille streckend wirkt. Frauen mit schmalen Hüften sollten aber einen anderen Schnitt wählen, da der Schnitt in dem Bereich eingefallen wirken könnte. - Trompete
Die Trompete ist sicher ein eher spezieller und auch ein wenig schwieriger Schnitt. Die ‚Taille’ ist tiefer gezogen und der Rock öffnet sich erst ab dem Oberschenkel. Frauen mit breiten Hüften und großem Po sollten hiervon unbedingt die Finger lassen, da dieser Schnitt in dem Bereich stark aufträgt. Lasst euch also nicht von Tollen Katalog-Fotos locken! - Meerjungfrau
Im Gegensatz zur Trompete ist die klassische Meerjungfrau wesentlich ausgeglichener. Die ‚Taille’ ist noch weiter nach unten abgesetzt und geht erst ab Kniehöhe etwa auf. Die Form wirkt sehr feminin und ist daher perfekt geeignet für Frauen des X-Typs. Aber ein besonderer Hinweis ist dennoch zu beachten: Dieser Stil will mit viel Selbstvertrauen präsentiert werden. Seid ihr unsicher? Wählt etwas Anderes! - I-Linie
Die I-Linie ist eher schlicht gerade geschnitten. Der Rock öffnet sich nicht wie bei der A-Linie ab der Hüfte, sondern fällt gleichmäßig gerade. Frauen mit schmalen Hüften und gleichmäßigem Körperbau können diesen Stil sehr gut tragen. Vorsichtig sein sollten Frauen mit Kurven, da der Schnitt dadurch verfremdet wird. - Empire
Brautkleider mit Empire-Schnitt sind bei schwangeren Bräuten besonders beliebt. Vor allem steht der Empire-Schnitt aber auch dem V-Typ ganz hervorragend, da die Brüste zwar betont sind, aber der gerade Schnitt unterhalb der Brust einen schmalen Körperbau perfekt zur Geltung bringt. Auch molligere Bräute (O-Typ) können diesen Stil hervorragend tragen, sollten aber vorsichtig sein, dass der Look am Ende nicht schwanger aussieht.
Figurtypen und passende Schnitte im Überblick:
#3+4 Welche Farbe sollte mein Brautkleid haben?
Eine Hochzeit ganz in weiß wünschen sich viele Mädchen. Aber liebe Bräute, verabschiedet euch von diesem Traum! Denn in der Regel ist das Reinweiß viel zu hart für unseren mitteleuropäischen Hauttyp. Wenn ihr euch für Ivory oder auch Salmon entscheidet, wird es am Ende trotzdem Weiß wirken, da die Brautkleidfarben – sofern man keine richtige Farbe wählt – alle sehr hell/weiß sind. Allerdings wirkt der Look am Ende wesentlich ausgewogener.
Wir haben eine kleine Farbpalette vorbereitet, welche Farben sich gut eignen. In eure Überlegungen zur Farbe solltet ihr aber auch Art der Hochzeit und evtl. Dekoration mit einbeziehen.
5) Das liebe Dekolleté
Die Schwachstelle vieler Frauen: Das Dekolleté richtig zur Geltung bringen. Mit unserer tollen Tabelle ist das kein Problem mehr! Natürlich kann man nicht sagen, dass nur ein Ausschnitt zu einem Körpertyp passt, aber wir haben versucht die gängigsten Körpermerkmale einer ideal Ausschnittform zuzuweisen.
Wichtig ist im Grunde auf folgende Regeln zu achten:
- Breite Schultern = schmaler Ausschnitt
- Schmale Schultern = breiter Ausschnitt
- Langer Hals = wenig Ausschnitt, vllt. hoher Kragen
- Kurzer Hals = tiefer Ausschnitt
- Große Brust = Form und Halt bieten, vllt. auch etwas kaschieren
- Kleine Brust = betonen
Zum Thema trägerlos:
Überlegt euch bitte ganz, ganz, ganz genau, ob das euch selbst steht. Es ist immer eine Sache, was man sieht und an anderen schön findet. Nicht immer entspricht das dem, was man selbst bräuchte. Seid ehrlich zu euch selbst und lasst euch typgerecht beraten.
#6 Stoff und Verzierung
Jetzt wird es kompliziert: Der Stoff ist letzten Endes gestaltungsgebendes Element des Brautkleides. Und es gibt unzählige Varianten und Kombinationsmöglichkeiten. Nachfolgend findet ihr die häufigsten Stoffe und Verzierungen mit ihren Bedeutungen:
- Seide (vor allem Mikado): edel und elegant
- Naturseide: modern
- Satin: klassisch
- Taft: extravagant
- Chiffon: zart
- Organza: luftig-leicht
- Tüll: romantisch
- Spitze: verspielt
- Strass: extrovertiert
- Perlen: luxuriös
Natürlich gibt es unzählige Abstufungen der einzelnen Stoffe und Verzierungen, die sicher auch nochmal einen ganz eigenen Charakter mit sich bringen.
#7 Etwas Schleppe gefällig?
Ob Schleppe ja oder nein und in welcher Länge, obliegt in letzter Konsequenz dem persönlichen Wunsch. Dennoch sollte man sich mit dem Fachvokabular vertraut machen. Die Schleppenlänge bestimmt die Bezeichnung:
- <1m: Hof-Schleppe
- 1-2m: Kirchen-Schleppe
- 2-3m: Kathedralen-Schleppe
- >3m: Royale Schleppe
Wollt ihr Schleppe mit langem Schleier kombiniert, solltet ihr darauf achten, dass der Schleier einige Zentimeter über die Schleppe ragt. Das wirkt besonders elegant und ausgewogen.
8) Besondere Brautkleider-Varianten?
Nicht jede Braut fliegt auf klassische/bodenlange Schnitte – vor allem fürs Standesamt. Manchmal reizt auch das Außergewöhnliche:
- Vokuhila-Brautkleider
Wie der Name schon sagt: Vorne kurz, hinten lang (manchmal auch sehr lang). Dieses Brautkleid ist vor allem für Frauen prima geeignet, die gerne etwas Bein zeigen. - Petticoat
Brautkleider im Petticoat-Stil haben eine schwingende Optik, die zum Tanzen geradezu einlädt. Dieser Schnitt steht (wie der Prinzessinnen-Schnitt) allen Figurtypen. - Etuit-Brautkleider
Der Klassiker fürs Standesamt! Figurbetont und schlicht. Allerdings solltet ihr darauf achten, dass es nicht zu ‚formell’ wirkt, sondern eure Persönlichkeit richtig zur Geltung bringt.
Hier könnt ihr euch die vollständige Infografik als PDF herunterladen.
Abschließend kann ich nur noch einen Appell an euch richten:
Wenn ihr das Bedürfnis habt, an eurem Brautkleid vieles zu ändern, ist es nicht das richtige Brautkleid. Deshalb: Gebt nicht auf und geht keine Kompromisse ein!
So, ich hoffe, dass unser kleiner Ratgeber allen Bräuten Freude bereitet und den Shoppingstress etwas erleichtert.
Bis bald,
Eva
P.S. auf Pinterest habe ich noch ein paar Inspirationen für euch: